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Machsche Streifen

Diese Aufnahme des Schattens eines Windrades im Schnee bei tiefstehender Sonne zeigt neben dem perspektivischen Effekt noch drei weitere interessante Phänomene. Das erste ist die starke Blaufärbung des Schattens - der Schnee streut das Licht des wolkenlosen Himmels zurück, das seinerseits durch die bevorzugt blaue Streuung des Himmelslichts zustande kommt. Weiter fällt auf, dass die Schattengrenzen diffus sind - dies liegt daran, dass die Sonne keine Punktlichtquelle ist.

Der dritte Effekt liegt in der Physiologie des menschlichen Sehapparates begründet und ist nicht real: nicht abgestufte Schattengrenzen scheinen außerhalb von einem hellen Streifen gesäumt, innerhalb von einem dunklen Streifen. Misst man die Helligkeitsabstufungen eines solchen Bildes nach, findet man keinen Anstieg oder Abfalll der Helligkeit an den betreffenden Stellen. Die Streifen sind nach dem Physiker Ernst Mach benannt (1865) und tauchen auf, wenn das Auge Flächen mit unterschiedlichen Helligkeiten verarbeiten muss, die durch einen schmalen Streifen abfallender Helligkeit getrennt sind. Die Neuronen der Netzhaut sind für die scheinbare Abschwächung oder Verstärkung verantwortlich, sie wirken jeweils auf ihre Nachbarneuronen. Die Bildverarbeitung im Gehirn wirkt ähnlich.

Erstaunlicherweise bewirkt die unscharfe Maskierung bei der Bildverarbeitung einen ganz ähnlichen Effekt (siehe Bild unten). Ähnliches geschieht wohl auch schon zu einem geringeren Grad durch die interne Software der Kamera mit ihren Schärfungsalgorithmen.


Oben: Panasonic Lumix GH1, unbearbeitete komprimierte Aufnahme. Unten: dieselbe Aufnahme nach unscharfer Maskierung.


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